Methoden.net Methoden.net Methoden.net
  • Zu den Sammlungen
    • Methodensammlung
    • Ablaufstrahlen
    • Podcasts by NotebookLM®
  • Kooperative Methoden
  • Kreative Methoden
  • Individuelle Lernmethoden
  • Entdeckende Methoden
  • Digitale Methoden
  • Über uns
  • Kontakt

Portfolio


Definition

„In der Schule ist ein Portfolio eine Sammlung von Arbeiten zu einem bestimmten Thema, die von den Schülerinnen und Schülern über einen längeren Zeitraum hinweg weitgehend eigenverantwortlich erstellt wird.“ 

(Mattes, 2011, S.172)

Kurzbeschreibung

Ein Portfolio ist eine individuelle Sammlung von Arbeiten, die Schüler*innen im Laufe eines Lernprozesses erstellen. Die Lernenden dokumentieren ihr Können, das sie im Laufe des Prozesses erwerben. Dabei wird der eigene Lernweg reflektiert und bewertet. Im Portfolio können unterschiedliche Materialien wie Texte, Bilder, Statistiken oder digitale Inhalte integriert werden. Die Methode eignet sich, um Lernprozesse zu analysieren und um den eigenen Fortschritt zu reflektieren. 

Wichtig aus Sicht der Lehrkraft ist, den Schüler*innen den Sinn der Portfolioarbeit zu vermitteln und die Bewertungskriterien/Kriterienkatalog transparent zu kommunizieren.

(vgl. Mattes, 2011, S.172)

Ziele der Methode

  • Das eigene Verhalten und der eigene Lernprozess werden reflektiert.
  • Freude und intrinsische Motivation werden durch eigenständiges Lernen gestärkt.
  • Schüchterne und introvertierte Schüler*innen werden mit eingebunden und können herausragende Ergebnisse liefern.
  • Die Kreativität der Schüler*innen wird gefördert.

Ablauf

Vorbereitung:

Die Lehrkraft stellt den Schüler*innen die Methode Portfolio vor. Die Zielsetzung, Struktur und Kriterien werden erläutert. Sie entscheidet außerdem über den thematischen Kontext des Portfolios. Materialien wie Mappen, Stifte und Ordner werden hier bereits gegeben. 

Durchführung:

Die Schüler*innen sammeln und/oder bekommen Materialien. Mit ihnen wird das Portfolio erstellt. Jede/r darf individuell entscheiden, welche Materialien wichtig sind, und erstellt dadurch das Portfolio. Anschließend findet im Portfolio eine Reflexion statt. Sie kann aus möglichen Leitfragen bestehen. 

Abschluss:

Nach der Portfolioabgabe finden eine Präsentation des Portfolios und eine Besprechung der Reflexion statt. Dies kann in Kleingruppen oder in einer Feedbackrunde erfolgen. Die Lehrkraft kann hier gegebenenfalls selbst Feedback geben, welches aber gezielt eingesetzt werden und zur Analyse des Lernfortschritts verwendet werden muss. 

Ablaufstrahl

Materialien

  • Ordner/Mappe
  • Stifte
  • Papier
  • Digitale Endgeräte
  • Feedbackbögen
  • Kriterienkatalog
  • Checklisten

Dauer

Vorbereitungszeit: Je nach Thema: ca. 30–60 Minuten

Durchführungszeit: Je nach Thema über mehrere Wochen oder Monate hinweg.

Abschlusszeit/Nachbereitung: Je nach Thema: ca. 30–60 Minuten

Einsatzmöglichkeiten

Alter: universell einsetzbar

Fächer: universell einsetzbar 

Gruppengröße: für alle Gruppengrößen geeignet

Vorteile

  • Es entsteht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. 
  • Ermöglicht individuelle und differenzierte Dokumentation von Lernprozessen
  • Stärkt die Eigenverantwortung und Motivation der Schüler*innen. 
  • Das eigene Verhalten und der eigene Lernprozess werden reflektiert.
  • Freude und intrinsische Motivation werden durch eigenständiges Lernen gestärkt. 
  • Schüchterne und introvertierte Schüler*innen werden mit eingebunden und können herausragende Ergebnisse liefern.
  • Die Kreativität der Schüler*innen wird gefördert. 

Nachteile/Herausforderungen

  • Zeitaufwendig in der Vorbereitung, Durchführung, Betreuung und Nachbereitung
  • Keine Anfangsbegeisterung beim Einsatz der Methode
  • Reine Kopie von unterschiedlichen Quellen ohne Eigenarbeit
  • Gefahr, dass Schüler*innen Schwierigkeiten beim Erstellen des Portfolios haben
  • Erfordert eine enge Begleitung durch die Lehrkraft
  • Bewertung und Umgang mit Nichtabgabe (Verlängerung und Notengebung)

Wichtige Fragen für die Methode

- „Können die Schüler*innen bereits erworbene Fähigkeiten anwenden?“ (Mattes, 2011, S.172)

- Ist das Thema geeignet für den Einsatz des Portfolios und können Kompetenzen hier vertieft werden?

- Bietet das Thema Möglichkeiten zur kreativen Ausgestaltung?

- Haben die Schüler*innen genug Material und ist eine selbstständige Be-/Erarbeitung des Portfolios möglich? 

- Sind die Ziele und Kriterien für das Portfolio für die Schüler*innen klar verständlich?

- Ist genug Zeit für die Bearbeitung des Portfolios eingeplant? 

- Ist eine abschließende Präsentation und Reflexion vor der ganzen Klasse wichtig für den Lernprozess? 

Unterstützungsmöglichkeiten

- Klaren Leitfaden und Kriterienkatalog vorher festlegen mit Tipps zur Gestaltung und Präsentation

- Vorgabe von Beispielen kann Strukturierung und Orientierung bieten 

- Bei offenen Fragen und Unklarheiten immer sofort einschreiten 

- Konstruktives Feedback mit formulierten Fragen hilft Schüler*innen, über ihren eigenen Prozess zu reflektieren

- Differenzierte Aufgabenstellungen helfen leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Schüler*innen

- Arbeiten in Kleingruppen und motivationsförderliches Feedback der Lehrkraft

(mithilfe von ChatGPT)

Praxisbeispiel

Englisch in der 7. Klasse an einer Mittelschule.

Thema: Das Thema „My Dream Job“ wird behandelt.

Vorbereitung:

Die Lehrkraft stellt den Schüler*innen die Methode, den Ablauf und die Regeln vor. Ziel des Portfolios ist die Dokumentation des Lernfortschritts. Die eigene, auch kreative Auseinandersetzung mit dem Thema wird durch das Portfolio ermöglicht. Materialien: Mappe, Vorlagen und Arbeitsblätter werden bereitgestellt. 

Die Lehrkraft gibt eine klare Struktur vor:

– Einleitung: Persönliche Interessen und Gedanken zum Traumberuf

– Recherche: Informationen zum Traumberuf werden gesammelt 

– Bewerbung: Arbeitsblätter und Aufgaben über das Bewerbungsschreiben und über den Traumberuf

– Reflexion: Was habe ich gelernt? Wie ist meine Sicht auf den Traumberuf?

Der Klasse wird ein Musterportfolio über ein anderes Thema gezeigt, welches als gelungen angesehen wird.

Die Zeitvorgabe: zwei Wochen Bearbeitungszeit werden der Klasse kommuniziert.

Durchführung:

Die Klasse bearbeitet zwei Wochen im Englischunterricht und als Hausaufgabe das Portfolio. 

Beispiel für einen Traumberuf:

Recherche: „What does a firefighter do?“

  • Übungen: „Write an English cover letter for your dream job" 
  • Kreativer Teil: Erstellen eines Mindmaps oder eines Posters zu den Anforderungen und Perspektiven des Berufs.

Abschluss:

Die Schüler*innen geben das Portfolio nach zwei Wochen ab. Die Lehrkraft gibt individuelles Feedback zu den Portfolios und hebt besonders gelungene Aspekte hervor. Das Feedback erfolgt im Vieraugengespräch. 

Anschließend bespricht die Klasse im Plenum, was bei der Arbeit des Portfolios geholfen und was beim nächsten Mal besser vorbereitet werden muss. 

(mithilfe von ChatGPT)

Podcast by NotebookLM®

Portfolio ist weitreichend bekannt, wird aber oft falsch eingesetzt. Damit ihr nichts falsch macht, hier das Wichtigste, was ihr wissen müsst:

Quellen

Mattes, W. (2011). Methoden für den Unterricht Kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Braunschweig: Schöningh Verlag.

ChatGPT

Bild: ChatGPT

https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/einstieg-lehramt-portfolio

https://www.beltz.de/fileadmin/beltz/leseproben/9783407626004.pdf#page=11.11

https://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/didaktik/portfolio/frameset_portfolio.html

 

Suche
©Veith Rühling, Jonas Meßmer 2025 | Datenschutz | Impressum | www.methoden.net |